Bist Du schon einmal einem „Promi“ begegnet? Ich erinnere mich noch gut daran, als ich während meiner Ausbildung im Hotel Bayerischer Hof, eines der Promi-Absteige-Hotels in München, dem Star meiner Kindheit, Tobias Moretti einen Tee servieren durfte (wer von Euch hat auch gerne Kommissar Rex geguckt?). Kurz erlebt man doch diesen Stich, der einen in Aufregung und Begeisterung versetzt. Und gleich darauf erlebt man diese kleine Enttäuschung: Er ist auch nur ein Mensch.
Heute habe ich eher mal mit Polit-Prominenz zu tun, als mit den Stars und Sternchen im Hotel. Und doch musste ich an meine Begegnungen dort denken, als ich neulich Nachrichten guckte und sich dort nach einem Dialog-Forum zum Thema Europa mit der Bundeskanzlerin eine Bürgerin äußerte: Für sie sei inhaltlich nicht so viel Neues dabei gewesen, aber was für sie interessant gewesen sei, war, dass die Grenze zwischen den Bürgern und der Kanzlerin verschwommen sei.
Es ist also Nähe entstanden. Allein durch die persönliche Begegnung. Und das ist für mich immer wieder eine positive Erfahrung. Denn während wir bei den Promis vielleicht eher ein bisschen enttäuscht sind, dass sie auch nur Menschen sind, so freuen wir uns bei Politiker*innen doch vielleicht eher darüber, zu merken, dass sie eben auch Menschen sind. Politiker*innen wollen sich ja gerne „bürgernah“ geben. Für mich sind das i.d.R. die Personen, die einfach sie selbst sind und es nicht darauf anlegen.
Meine Überzeugung ist: Erst durch diese Nähe entsteht dann auch wirklich Vertrauen. Und seine Stimme bei einer Wahl vertraut man lieber einem Menschen an als der SPD oder der FDP. Denn wer soll das sein?
Falls Ihr also noch unentschlossen seid, wen Ihr bei den Landtagswahlen in Bayern und Hessen im Oktober wählen sollt, schaut mal bei einer Wahlkampfveranstaltung vorbei und lasst das mal auf Euch wirken (und berichtet mir gerne im Anschluss davon!).
Und natürlich gilt Gleiches auch für Eure politische Lobbyarbeit! „Make friends before you need them“ ist eine alte Lobbyisten-Weisheit. Wir müssen erst in den persönlichen Kontakt treten, Vertrauen aufbauen (wechselseitig übrigens), bevor wir anfangen können unsere Interessen zu vertreten. Also: Auch wenn Du noch kein Positionspapier druckfrisch in der Schublade liegen hast, trete in Kontakt mit den politischen Entscheidungsträger*innen vor Ort. Lade sie ein, Dein Unternehmen oder Deine Organisation zu besuchen, eine Keynote auf Eurem Sommerfest zu halten oder nimm auch umgekehrt Einladungen wahr. Der Zeitpunkt wird kommen, an dem Du froh bist über den bereits bestehenden direkten Draht zur Bürgermeisterin oder zu Deinem Wahlkreisabgeordneten.
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