Lobbyarbeit. Das ist für viele mit Vorurteilen belastet. Ich verstehe mich nicht nur als Beraterin. Ein großer Teil meines Wirkens begreife ich als politische Bildungsarbeit. Daher gehört es für mich dazu, immer wieder darüber aufzuklären, was Lobbyarbeit eigentlich wirklich ist. So starte ich auch jedes Mal in meine Workshops. Wenn das mindset nicht stimmt und auf Abwehrhaltung oder Misstrauen gepolt ist, lässt sich nur schwer sachorientiert und konstruktiv zusammenarbeiten.
Eine wichtige Einstellung ist es, Lobbyarbeit nicht als Einbahnstraße zu begreifen. Für den Erfolg unserer politischen Arbeit ist es elementar, dass wir uns eine Botschaft, eine eigene politische Positionierung erarbeiten. Im zweiten Schritt benötigen wir eine Strategie, wie wir diese Botschaft an die richtigen Akteure adressieren. Und das auch noch zum idealen Zeitpunkt.
Wenn wir allerdings durch die Welt laufen und stets nur darauf aus sind unsere eigene Botschaft in die Welt hinaus zu posaunen, dann ist der Blick auf uns selbst verengt. Politische Belange betreffen in der Regel aber mehrere Gesellschaftsbereiche. Und nicht nur uns. Deshalb sollten wir stets dialogbereit sein. Ja, sogar neugierig auf die Ansichten und Konzepte der Anderen. Welche Argumente haben wir so noch nicht durchdacht? Was davon bereichert unsere Ansätze und lässt uns noch differenzierter auftreten? Lasst uns also immer ehrlich interessiert an unserem Gegenüber bleiben. Lasst uns neugierig bleiben. Hinterfragen wir auch immer wieder unseren eigenen Standpunkt. Wenn über uns die Verbohrtheit schwebt, erschweren wir uns selbst den Austausch mit den relevanten Akteuren.
Vielleicht ja auch ein guter Gedanke für die bevorstehenden Weihnachtsfeiertage. Also nur wenn es mal wieder all zu "harmonisch" zugehen sollte... :-)
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