13 Partner in sieben europäischen Ländern arbeiten gemeinsam an sozialen Innovationen - und das gefördert durch die EU! Im Social(i)Makers Programm werden Akteure aus ganz Europa vernetzt und bei der Verwirklichung von Projekten unterstützt. Die erste Phase, die Social Innovation Academy, bestand aus einer Webinar-Reihe und Präsenz-Workshops. Bereits hier durfte ich mit einem Seminar zu "Social Innovation Policy" Teil des Programms sein. Auf Einladung vom Projektpartner Social Impact war ich nun auch beim Start von Phase 2, dem Group Meeting in Budapest, mit dabei. Hier folgen ein paar Eindrücke und Gedanken.
Lösungen können nur gemeinsam entwickelt werden
Gleich zu Beginn, noch beim Kaffeeplausch, stand ich mit einer Österreicherin und einer Italienerin zusammen. Es dauerte nicht lange und wir kamen auf die staatlichen Akteure im Zusammenhang mit Social Entrepreneurship zu sprechen. Von dort war es nur noch ein kleiner Schritt und wir waren beim Thema Rechtsruck in Europa angelangt und wir zeigten uns alle drei gleichermaßen besorgt um die Situation in unseren Ländern. Und auch im Verlauf der Arbeitsphasen wurden immer wieder nationale Herausforderungen genannt: Mobilität, Demographie, Klimawandel, Kreislaufwirtschaft, Migration, Landflucht, und und und... Einerseits "weiß man" ja um diese Gemeinsamkeiten, andererseits finde ich es immer wieder erhellend im direkten Austausch zu hören, dass wir überall mit ähnlichen Problemen und Herausforderungen zu kämpfen haben. Für mich ist klar: Lösungen können nur gemeinsam entwickelt werden!
Europa als Treiber
Wie stark arbeiten wir aus eigenem Antrieb bereits mit den europäischen Akteuren zusammen? Ich habe da in meinem eigenen Arbeitsalltag zu wenig Einblick, um mir darüber ein Urteil erlauben zu können. Die bereits genannten Themen erlauben gar kein nationales Denken. Sinnbildlich stehen hier für mich v.a. Klimawandel und Migration. Lösungsideen sollten definitiv in einer noch größeren Community geteilt und weiterentwickelt werden. Spannend empfand ich auch die Förderung durch die Europäische Union. Das Thema Social Entrepreneurship/Soziale Innovation steht dort bereits sehr viel deutlicher auf der Agenda als es das hier in Deutschland tut. Wir sollten offenbar noch viel mehr in die Richtung denken, wie wir uns für bessere Rahmenbedingungen in Deutschland die Unterstützung von europäischer Ebene einholen können.
Sich begegnen
Ich war bereits vor vier Jahren mal privat für einen Citytrip in Budapest. Die Stadt hat mir auf Anhieb gut gefallen. Doch in diesen Tagen hat sie für mich noch einmal ein anderes Gesicht bekommen. Und auch die europäische SocEnt-Community. Wie auch in der politischen Lobbyarbeit macht die persönliche Begegnung mit den Menschen den Unterschied. Das wurde mir durch das Group Meeting nochmal deutlich vor Augen geführt. Sich - mehr oder weniger anonym - eine Stadt anzugucken oder über Probleme und Trends in anderen Ländern in der Zeitung zu lesen ist eben nicht das Gleiche, wie in direkten und persönlichen Kontakt zu treten. Man entwickelt für vieles ein anderes Gespür, es entsteht Verbindlichkeit und Vertrautheit. Das ist so was von lohnenswert und in diesen Zeiten notwendiger denn je!
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